Das multiparametrische MRT der Prostata

Einführung

Das multiparametrische MRT (mp-MRT) der Prostata ist derzeit in der Urologie in aller Munde. Es löst das TRUS (transrektale Ultraschall) in der besten Bildgebung bei Verdacht auf Prostatakrebs mittlerweile ab und befindet sich auch in den S3 Richtlinien zur Detektion von Prostatakrebs im Falle von negativen Vorbiopsien. Auch durch therapeutische Entwicklungen in der Urologie, welche nun auch verstärkt in Richtung Fokale Therapie gehen, gewinnt das mp-MRT an Bedeutung. Zur Vorbereitung einer Fokalen Therapie (Bsp. Fokale LDR-Brachytherapie, Fokale Hi-Fu, IRE etc.) ist ein mp-MRT zu empfehlen.

Die PI-RADS v1 Klassifikation

Der PI-RADS Score ermittelt sich aus drei (manchmal auch 4, mit Spektroskopie) verschiedenen Bildgebungsmethoden bestehend aus T2 gewichteten Bildserien, der Diffusionswichtung (DWI) und der dynamischen Kontrastmittel-Perfusion (ADC-Karte). Jede dieser Bildserien werden einzeln vom Radiologen befundet und dann wird der PI-RADS Score aus der Summe aller Methoden berechnet.

Beispiel nach ESUR-Leitlinie: T2 transversal PI-RADS 3, Diffusionswichtung PI-RADS 4, dynamische Kontrastmittel-Perfusion PI-RADS 4: 3+4+4/3= 3,66 ergibt einen gesamt PI-RADS Score von 3-4

PI-RADS 1: Das Vorliegen eines klinisch signifikanten Karzinoms ist sehr unwahrscheinlich.

PI-RADS 2: Das Vorliegen eines klinisch signifikanten Karzinoms ist unwahrscheinlich. 

PI-RADS 3: Das Vorliegen eines klinisch signifikanten Karzinoms ist fragwürdig (unklarer Befund).

PI-RADS 4: Das Vorliegen eines klinisch signifikanten Karzinoms ist wahrscheinlich.

PI-RADS 5: Das Vorliegen eines klinisch signifikanten Karzinoms ist sehr wahrscheinlich.